Urania Theater Präsentiert

Zigeunerboxer

Von Rike Reininger

Hans kann nicht vergessen. Nicht, wie er Ruki kennenlernte und sie Freunde wurden. Nicht wie Ruki sich im Ring bewegte, leichtfüßig tänzelnd, schneller als alle anderen. Einfach löschen will Hans die Erinnerung an den Sommer, in dem die Nationalsozialisten dem „Zigeuner-Boxer“ den Meistertitel nahmen, weil er „undeutsch“ gekämpft hatte und erst recht loswerden will er die Bilder vom Wiedertreffen mit Ruki im Arbeitslager. Dort müssen die beiden zur Belustigung der Wachleute gegeneinander kämpfen. Als Ruki einen SS-Mann niederschlägt, wird Hans gezwungen, seinen Freund eigenhändig zu erschießen. Die Erinnerung an die schreckliche Tat lässt Hans nicht los.

Rike Reiniger berichtet frei nach der Lebensgeschichte des Boxers Johann »Rukeli« Trollmann von Unrecht und Schuld sowie Zivilcourage und Mut. 2018 gelangte die englischsprachige Übersetzung von „Zigeuner-Boxer“ auf die Longlist des Freedom of Expression Award von Amnesty International.

Ab 13 Jahren, Dauer ca. 70 Minuten

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