Eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg in 12 Bildern
Schauspiel von Bertolt Brecht, Musik von Paul Dessau
Zum Stück: “Was eine Aufführung von Mutter Courage”, schrieb Brecht einmal, “hauptsächlich zeigen soll: Daß die großen Geschäfte in den Kriegen nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Daß der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer. Daß er darum bekämpft werden muß.”
1949 wurde das von Brecht und seiner Frau Helene Weigel gegründete ‘Berliner Ensemble’ mit Brechts Mutter Courage eröffnet. Das Stück handelt von der Marketenderin Mutter Courage, die mit ihren Kindern durch die Lande zieht und versucht, ‘ihren Schnitt’ am 30jährigen Krieg zu machen. Mutter Courage verliert ihre Kinder durch einen Krieg, den sie selbst gefördert hat.
Krieg. Es ist Krieg. In Europa. Schon lange. Und noch länger. Wie lange noch?
Mutter Courage bringt sich und ihre drei Kinder irgendwie durch den Krieg. Steigt auf. Gewinnt. Verliert. Alles. Sie verliert einfach alles. Außer das nackte Leben. Wer weiß wie lange noch …
Bertolt Brecht erzählt in seinem modernen Klassiker die Geschichte einer Frau. Einer Familie. Und mit dieser einen Geschichte erzählt er alles über Krieg. Verstörend aktuell, verstörend präzise, verstörend im Licht eines Krieges mitten in Europa 2022. Radikaler relevant kann Theater zurzeit nicht sein.